WHITE WASHING

RÉBECCA CHAILLON

WHITE WASHING

14. März 2020, 20:30 Uhr
Performance
am Flutgraben 3

Dauer: 50 Minuten
Text und Regie: Rébecca Chaillon, Aurore Déon et al.
Technik: Myriam Adjalle
Verwaltung/Produktion: Mara Teboul – L’œil écoute
Unterstützung/Partner*innen: Drama Panorama e.V., Senatverwaltung für Kultur un Europa, Institut français Deutschland, Stiftung Preussische Seehandlung.


Aufgrund der auserordentlichen Lage, während der die Performance stattgefunden hat, werden Ausschnitte aus der Performance, wie auch das darauf folgende Gespräch mit den Künstlerinnen und der Übersetzerin des Stücks hier zur Verfügung gestellt:


„Whitewashing“ ist die Bezeichnung für das Vorgehen, (reale oder fiktionale) ethnisierte nicht-weiße Figuren von weißen Schauspieler*innen spielen zu lassen. 

Ausgehend von dem Begriff „Whitewashing“ beschäftigt sich Rébecca Chaillon mit dem Weißwaschen sogenannter Hautfarben. Im Vorfeld ihrer Produktion Carte Noire nommée Désir (Frühling 2021) erforscht sie das ambivalente Spannungsverhältnis für eine Schwarze Frau zwischen der Zuschreibung Raumpflegerin (Putzfrau) in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft und der Pflege des eigenen Körpers, des eigenen Ich. Die Schauspielerin, Regisseurin und Performerin nimmt multiple Identitäten zum Ausgangspunkt für gewagte und grenzüberschreitende Performance-Arbeiten. Sie bringt ihre Praxis des Selbstschminkens und ihre Faszination für Lebensmittel ins Spiel.

Rébecca Chaillon ist Regisseurin, Performerin, Autorin und Skorpion Aszendent Stier. In ihrem jüngsten Stück Où la chèvre est attachée, il faut qu’elle broute, das im November 2018 auf der eklektischen Bühne des Produktionshauses Ferme du Buisson uraufgeführt wurde, beschäftigt sie sich mit Frauenfußball und Diskriminierung. 2019 realisierte und verkörperte sie mit Pierre Guillois die Produktion Sa bouche ne connaît pas de dimanche – fable sanguine, die im Rahmen von Vive le sujet / Festival d’Avignon präsentiert wurde.
Rébecca Chaillon arbeitet aktuell an ihrem Performance-Projekt Carte Noire nommée Désir, das im Dezember 2019 als Werkstattaufführung auf Kampnagel Hamburg zu sehen war.

Der Abend bildete den Auftakt zur literarisch-performativen Veranstaltungsreihe „Afropéennes: afrodiasporische Dramatik aus Frankreich und Belgien“.


Das Projekt „Afropéennes – Afropäerinnen“ umfasst vier Veranstaltungstage mit öffentlicher Paneldiskussion und szenischen Lesungen in verschiedenen Berliner Spielstätten im Zeitraum März bis November 2020. Übersetzt und performt werden vier Texte von vier Autorinnen (Penda Diouf, Eva Doumbia, Rébecca Chaillon, Laetita Ajanohun), die sich das Konzept der „Afropéanité“, einer afro-europäischen Identität, auf unterschiedliche Weise künstlerisch aneignen.

Ein Projekt von Drama Panorama: Forum für Übersetzung und Theater e. V. in Kooperation mit Lettrétage e. V. und Label Noir. Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, dem Institut français Deutschland und der Stiftung Preussische Seehandlung.