Whitewashing von und mit Rébecca Chaillon

Am 14. März 2020 fand kurz vom dem Lock-Down in der Kulturfabrik am Flutgraben hinter verschlossenen Türen die Performance „Whitewashing“ statt.

Text und Regie: Rébecca Chaillon, Aurore Déon et al.
Technik: Myriam Adjalle
Verwaltung/Produktion: Mara Teboul – L’œil écoute
Übersetzung/Übertitel: Lisa Wegener

Das war die Auftaktveranstaltung „Whitewashing“ von und mit Rébecca Chaillon!

Am 14. März 2020 fand kurz vom dem Lock-Down in der Kulturfabrik am Flutgraben hinter verschlossenen Türen die Performance „Whitewashing“ statt.

Text und Regie: Rébecca Chaillon, Aurore Déon et al.
Technik: Myriam Adjalle
Verwaltung/Produktion: Mara Teboul – L’œil écoute
Übersetzung/Übertitel/Moderation: Lisa Wegener
Verdolmetschung: Anna Bodenez

Ausgehend von dem Begriff, der das Vorgehen beschreibt, (reale oder fiktionale) ethnisierte nicht-weiße Figuren von weißenSchauspieler*innen spielen zu lassen, beschäftigt sich Chaillon mit dem Weißwaschen sogenannter Hautfarben. Die Arbeit bildet die zweite Etappe ihrer Produktion Carte Noire nommée Désir (Uraufführung für Frühling 2021 geplant) und erforscht das ambivalente Verhältnis einer Schwarzen Frau zwischen ihrer Position als Raumpflegerin (Putzfrau) in einem mehrheitlich weißen Gefüge und der Pflege des eigenen Körpers, des eigenen Ich. Die Performerin nimmt multiple Identitäten zum Ausgangspunkt für ihre gewagte und grenzüberschreitende Performance.

Rébecca Chaillon ist karibischer Abstammung und wuchs in Nordfrankreich auf. In ihren Arbeiten deckt die Regisseurin, Schauspielerin und Autorin u.a. Formen von Rassismus und Sexismus auf. Bodypainting und der symbolische Umgang mit Lebensmitteln sind zentrale Stilmittel. Mit humorvollen und poetischen Texten fügen sie sich zu schonungslos entlarvenden Kompositionen im Spannungsfeld von Körper- und Bildpolitik. 2015 wirkte die Performerin in Émilie Jouvets My body, my rules mit, einem Dokumentarfilm über Körper und Sexualität jenseits der Norm, der auf dem Porn Film Festival Berlin 2017 prämiert wurde. Queere und afro-feministische Perspektiven verhandelt sie auch in dem Stück Où la chèvre est attachée, il faut qu’elle broute über Frauenfußball und Diskriminierung. Anlässlich des Schwerpunkts Vive le sujet auf dem Festival d’Avignon 2019 realisierte und verkörperte sie mit Pierre Guillois die Produktion Sa bouche ne connaît pas de dimanche – fable sanguine. Im Rahmen ihrer Residence beim Nordwind Festival (Kampnagel Hamburg) im Dezember 2019 präsentierte sie mit ihrem Kollektiv Cie Dans le Ventre die erste Etappe das Performance-Projekts Carte Noire nommée Désir als Werkstattaufführung.